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Rosa Mundi – Oder der Beginn einer Sammelleidenschaft

Rosa Mundi

In alten Überlieferungen heißt es, Rosa Mundi sei nach der Geliebten des englischen Königs Heinrich II. namens Rosamund Clifford benannt worden. Das klingt romantisch und irgendwie passend, wenn man die rot-weiß-gestreifte Schönheit dieser Alten Rose betrachtet. Sie ist zweifellos ein Blickfang in jedem Garten. Seit mehr als 400 Jahren gibt es diese Mutation der Rosa gallica ‘Officinalis’, auch bekannt als Apothekerrose. Sie mag wohl in den 1530er Jahren entstanden sein und wurde bereits in einem botanischen Werk der 1580er Jahre beschrieben. In ihrer Gestalt als kleiner Strauch mit einer Höhe von etwa 70 cm bis 120 cm gleicht sie sehr der Apothekerrose, bleibt aber laut Gerda Nissen, der berühmten Rosensammlerin aus Norddeutschland, ein wenig niedriger im Wuchs und hat etwas zierlichere, dunkelgrüne Blätter, natürlich in matter Färbung, wie bei allen Alten Rosen. Ihr Blütenansatz sei dagegen noch etwas reicher bei unveränderter Größe ihre Blüten, beobachtete Gerda Nissen. Wie die meisten Alten Rosen blüht sie nur einmal im Jahr und duftet dabei lieblich.

Dass sie als Rosa gallica ‘Versicolor’ L. benannt wurde, spielt nicht allein auf die lebhafte Färbung der Blütenblätter an, sondern ebenso auf die stets überraschende Fülle an Varianten der gestreiften und gesprenkelten Blütenpracht. Wobei Ausläufer durchaus ins Purpurrot der Apothekerrose zurückkehren und am selben Strauch im Laufe der Jahre schon einmal rote Blüten erscheinen können. Diese kapriziöse Wildheit mag man ihr gerne nachsehen, da sie das Gärtnerherz mit ihrer robusten Natur erfreut und für große Vorfreude beim Warten auf das Öffnen der Knospen sorgt.

Erste Blüte der Rosa Mundi 2020

In englischen Gärten wird sie seit Alters her geschätzt – und ist sie immer noch häufig zu finden. Auch auf dem Kontinent erfreut sie sich inzwischen wachsender Beliebtheit und ist nicht allein in Rosarien und historischen Gärten, sondern verbreitet in Liebhabergärten zu entdecken. In gebührendem Abstand zu ihrer älteren Verwandten kommt ihre Besonderheit gut zu Geltung. Gerda Nissen hatte sie noch am Wegesrand entdeckt und gerettet – und sie bald als das „vielbewunderte Glanzstück“ ihrer Sammlung gepriesen. Dem ist nur zuzustimmen und dem werdenden Liebhaber Alter Rosen sei empfohlen: Pflanzen Sie Rosa Mundi und lassen Sie sich verzaubern! Aber Vorsicht, schnell kann man ihrer zarten Pracht verfallen, was fast unweigerlich zur Sammelleidenschaft führt.

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