Der mecklenburgische Dichter Fritz Reuter lädt ein. In Eisenach. Zusammen mit seiner Frau ist er 1863 nach Eisenach übersiedelt. Er beauftragte den Bau einer 1868 vollendeten prächtigen Villa am Fuße der Wartburg. Am 12. Juli 1874 verstarb er dort und wurde unter großer Anteilnahme beigesetzt.
Dass die in Plattdeutsch abgefassten Bücher Reuters heute so wenig gelesen werden (können), ist bedauerlich. Denn was er zu sagen hat, ist zeitlos. Er war ein genauer Beobachter und hatte Humor. Mit seiner Art der Darstellung prägte er die Wahrnehmung Mecklenburgs in anderen Landstrichen und Regionen zu seiner Zeit. Fast vergessen ist, dass die Darstellung der Revolutionsszene in Thomas Manns Roman „Buddenbrooks“ von Reuters Schilderungen beeinflusst ist. Selbst 1920 leiten Reuters Figuren noch Theodor Heuss auf seiner „Herbststreife durch Mecklenburg“, denn, so bilanziert er, man komme „um das Seltsame nicht herum, daß dieser eine Mann, nicht aus Sendung, sondern aus Unglück, einem Stamm zu seiner Selbstdarstellung, zu seinem Selbstbewußtsein half“.
In Vorbereitung eines Besuches im Museum, Reuterweg 2, 99817 Eisenach, Tel.: 0 36 91 / 74 32 93, bitte nicht zu früh klingeln.
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