Kontakt | Impressum
 

Fürstinnen und ihre Gärten: Elisabeth Stuart (14)

1596 wird als Tochter des schottischen Königspaares Jakob Stuart, Sohn von Maria Stuart, und seiner Frau Anna von Dänemark, Elisabeth geboren. Ihr Name verweist auf die regierende Königin Elisabeth von England. Diese Elisabeth Stuart wird einst zu den großen romantischen Figuren des 17. Jahrhunderts zählen. Von ihren Verbündeten als furchtlos und geistreich verehrt, verkörperte sie für ihre Feinde eine moderne Helena, die den Dreißigjährigen Krieg entfesselt hatte.
Nach dem Tod der jungfräulichen Königin Elisabeth bestieg ihr Vater als Jakob I. den Thron. Seine Tochter verheiratete er mit dem gleichaltrigen protestantischen Kurfürsten Friedrich von der Pfalz. Diese Verbindung war ein wichtiges Bündnis der protestantischen Mächte.

1613 fand die Hochzeit Elisabeth Stuarts mit Friedrich V. von der Pfalz statt. Mit dem pfälzischen Kurfürstenpaar verbindet sich einer der bedeutendsten Gärten seiner Zeit. Elisabeths einstiger Lehrer am Londoner Hof, der französische Ingenieur Salomon de Caus, entwarf für Friedrich V. und seine Frau zwischen 1618 und 1621 den neben dem Heidelberger Schloss gelegenen Hortus Palatinus . Dieser Garten gilt als einer der wenigen nördlich der Alpen gestalteten italienischen Gärten und beeindruckte insbesondere durch seine raffinierten Wasserspiele. Gigantische Stützmauern rahmten den Garten oberhalb des Neckars ein, Pergolen und Hecken unterteilten die Terrassen, allegorische Statuen schmückten die Beete, Gartenlauben und Grotten amüsierten und ein Labyrinth faszinierte.

Dabei wurde der Heidelberger Schlossgarten nie fertig gestellt und im Dreißigjährigen Krieg wie in den Feldzügen unter Ludwig XIV. stark zerstört. Gartenliebhaber und Theoretiker waren fasziniert und feierten diese Gartenanlage als „achtes Weltwunder“. Er gilt als Mustergarten.  Nahezu in jedem historischen Gartenbuch findet sich eine Illustration von J. Fouquires aus der Zeit vor 1620. Die berühmte Gartenbuchautorin Marie Luise Gothein verweist in ihrer zweibändigen Ausgabe „Geschichte der Gartenkunst“ jedoch auch darauf, dass de Caus sich großen Schwierigkeiten bei der Ausführung seiner Entwürfe gegenüber sah. Das seitlich des Schlosses gelegene Terrain war uneben an einem Hang gelegen. Detailliert kritisiert Gothein, dass es de Caus nicht gelang, viele Schwierigkeiten dieses Terrassengartens, teilweise auch in künstlerischen Fragen, zu lösen.

Veröffentlicht unter Allgemein, Auf Reisen, Frauen und Gärten | Hinterlasse einen Kommentar

Kommentare sind geschlossen.