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Modemuseum Meyenburg


 

Der Übergang von Mecklenburg nach Brandenburg ist ganz un­spektakulär. Von Plau am See führt die B 103 in die Prignitz. Ich nähere mich über Nebenstraßen, von Parchim Richtung Süden, über die Dörfer. Auch die letzten mecklenburgischen Dörfer sehen schon brandenburgisch aus: Langgezogene Dorfstraßen, kleine Backsteinkirchen, Einsamkeit. Gleich nach der Landesgrenze kommt das Ortsschild von Meyenburg. Burg verrät es, eine alte Grenzfeste zur Herrschaftssicherung. Links schon das Schild: Modemuseum Schloss Meyenburg. Da wollte ich schon seit Jahren hin.

Der Park strahlt in Herbstfarben. Alles leuchtet, auch ohne sonnige Momente. Ein punkvolles, verspieltes Schloss mit angrenzender, modernisierter Ruine. Ich lese, dass das Schloss lange im Besitz der adeligen Familie von Rohr war. Den Namen kenne ich. Mathilde von Rohr lebte einige Zeit im evangelischen Damenstift in Dobbertin. Sie war eine recht enge Freundin Theodor Fontanes und hat ihm viel über den Mecklenburger Adel erzählt.

Von der Modesammlung, die Josefine Edle von Krepl über viele Jahre zusammengetragen hat, bin ich begeistert. Räume voller Kleider. Damenroben des Fin de Siècle mit Rüschen, Spitzen, dazu Hüte und Capes, Fächer und perlenbestickte Handtäschchen. Zwischen all den Kleidern hat die Modeenthusiastin Porzellan, Gläser und andere Alltagsgegenstände drapiert. Im Hintergrund spielt Musik dieser Epoche. Je weiter oben die Räume im Schloss liegen, umso näher komme ich meiner eigenen Garderobe. Auch ich trug mal eine Schlaghose, in Blau. Wo ist die eigentlich abgeblieben? Die Ketten und Ringe sind schon wieder in.

Im Café des Museums stehen Sammeltassen auf den vielgestaltigen Tischchen, alles eingerahmt von Kleidern auf langen Garderobenständern, Hüten und allerlei Accessoires. Schade, dass man nichts anprobieren kann. Ich gehe gleich nochmal zu den flotten Kleidern der Wilden Zwanziger.

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