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Ausflug nach Wismar: Glücksschweine

Ganz in der Nähe der Nikolaikirche in Wismar befindet sich die Schweinsbrücke über der Frischen Grube, einem einst künstlich angelegten Wasserlauf durch die alte Hansestadt. Die modernen Schweine auf den Geländerpfosten verheißen Glück, das jeder brauchen kann. Glück, das ist auch immer mit Wasser verbunden, dem Wasser des Lebens.

Sauberes, wohlschmeckendes Wasser spielte in Wismar stets eine besondere Rolle. Der erwirtschaftete Reichtum stammte in früheren Jahrhunderten zu großen Teilen aus der Bierbrauerei, wie etwa dem Verkauf der Wismarer Mumme, einer sehr starken Biersorte. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts arbeiteten 182 Brauer in der Stadt, von denen zwölf Ratsmitglieder waren. Jährlich produzierten sie zu dieser Blütezeit der Wismarer Braukunst 400 000 Hektoliter Bier.
Das notwendige Getreide lieferten Schiffer und Fuhrleute an, der Hopfen wuchs in den Gärten vor den Toren der Stadt. Die Wismarer Mumme war nicht nur als Getränk beliebt. Frauen verfeinerten Suppen und Mehlspeisen mit dem wohlschmeckenden Bier. Fässerweise ging die Mumme in den Export, gelangte bis ins norwegische Bergen. Unter strenger Bewachung lagerten die Fässer im Rathauskeller, denn sie waren ein gewinnbringendes Handelsgut, dessen Qualität gleichbleibend hoch sein musste. Dass das Bier gut war, vielleicht auch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufwies, lassen zeitweilige Einfuhrverbote vermuten, wie sie etwa die Lübecker Ratsherren ausgaben.

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