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Echter Lavendel: Arzneipflanze des Jahres 2020

Der Echte Lavendel wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2020 gewählt. Schon seit langer Zeit erfreut Lavandula angustifolia, dieser graufilzig behaarte und sehr aromatisch riechende Halbstrauch, der etwa 30 bis 80 cm hoch wächst, die Menschen. Die aufrechten, stark verästelten Zweige enthalten Öldrüsen, die den besonderen Duft hervorbringen.

Manche Pflanze, die wir heute lieben, stammte ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Mit den Römern, Kaufleuten und Mönchen überquerten sie die Alpengipfel. Durch Austausch, Insekten und den Wind mag das eine oder andere Blümlein oder Kraut vermehrt worden sein. Wahrscheinlich erreichte der herrlich duftende Lavendel das nördliche Europa schon im 11. Jahrhundert. Stockrosen und Frauenviolen folgten im 13. Jahrhundert, Rosmarin zu Anfang des 14. Jahrhunderts. Rhabarber fand möglicherweise in den Taschen der Kreuzfahrer im 13. Jahrhundert den Weg in den Norden.

Kräuter dienten nicht allein zur Herstellung von Arzneien, sondern verfeinerten auch Speisen und Getränke. Schon Mönch und Nonne, Ritter und Edelfräulein, Kaufmann und Bauer, Dichter und Maler schätzten besonders die als Marienblumen verehrten Rosen und Lilien. Das Schöne als Ausdruck des Sakralen mag darin seinen Ausdruck gefunden haben. Sie symbolisierten die Reinheit Mariens und ihre Rolle als Gottesgebärerin. Die Rose war Sinnbild der Liebe und erinnerte zugleich an den Kreuzestod Christi. Rosen und Heilkräuter zusammenzusetzen, verwies auf die Heilkraft der Kräuter. Lavendel und Rosmarin blühen blau, in der Farbe Mariens, und gehören auch botanisch zu den wenigen Pflanzen, die sich mit der Rose vertragen. Vielleicht inspirierte das Rosenbeet im Liebesgarten später zur Herausbildung des höfischen Lustgartens.

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