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Altmodische Blumen: Eine Augenweide

Ja, sicher, der Garten erfordert allenthalben Aufmerksamkeit und an pflegebedürftigen Blumen ist kein Mangel. An sich dürfte die Gärtnerin weder in eine Gärtnerei noch auf einem Markt gehen, aber… Die Versuchung war heute einfach zu groß. Somit befindet sich nun eine dieser herrlich blühenden Fuchsien auf der Terrasse in guter Gesellschaft, etwa einer Ramblerrose “Perennial Blue”, die vor Kurzem erstanden wurde – und die noch auf den richtigen Platz im Garten wartet. Schließlich müsse der Standort für eine derartige Schönheit gut gewählt werden, damit die Gärtnerin die Rose dereinst ihren Gartenfreundinnen bei Tee und Karottenkuchen vorstellen könne.

Was für ein Glück, die Fuchsia triphylla, auch als Korallen Fuchsia bekannt, bedarf nur eines Topfes und schon ist sie eine Augenweide auf der Terrasse mit ihren leuchtend roten Blüten, die in der Tat von ihrer Farbe her, an Korallen erinnern.

Doch auch ihr rötliches Laub sieht fabelhaft aus. Dieser Neuzugang ist wirklich ein Farbtupfer der schönsten Art. Da die Fuchsien ursprünglich aus Südamerika kommen, wo sie im lichten Unterholz subtropischer Wälder wachsen, dürfte sie im lichten Schatten den hoffentlich perfekten Standort gefunden haben. Bei entsprechender Pflege sollte sie übrigens bis in den Herbst hinein blühen. Gut, dann bemühe sich die Gärtnerin!

Irgendwie ist eine solche Fuchsia eine altmodische Pflanze, die vor Jahrzehnten nahezu in jedem Haus zu finden war. So auch bei der Großmutter der Gärtnerin. Die Fuchsia triphylla wird in älteren Büchern auch als Traubenblütige Fuchsie bezeichnet. Die Gattung gehört zu den Nachtkerzengewächsen. Der französische Franziskanermönch Charles Plumier fand während seiner Forschungen auf der Karibikinsel St. Domingo 1695 als erster diese Pflanze. Sie ließ sich von ihm jedoch zu keiner bekannten Pflanzengattung zuordnen.

Zu Ehren des deutschen Botanikers Leonhart Fuchs (1501–1566) nannte er sie Fuchsia triphylla flore coccineo, was etwa dreiblättrige Fuchsie mit scharlachroten Blüten bedeutet. Allerdrings gelangte die Pflanze erst um 1730 als Samen nach Europa, genauer in den Londoner Apotheker-Garten in Chelsea, wo die ersten Pflanzen gezogen wurden. Doch diese gingen wieder verloren und so war die Fuchsia triphylla für mehr als einhundert Jahre verschollen. Bis sie 1873 in einer New Yorker Gärtnerei zu finden war, gezogen aus Samen von St. Domingo.

Wenn sie auch wichtig bei der Züchtung werden sollte, war sie nicht so verbreitet in Kultur. Inzwischen wurden zudem andere Fuchsien-Arten entdeckt und ab 1830 begann zunächst in England, dann auch auf dem Kontinent eine rege Züchtung, wobei viele Sorten längst nicht mehr in Kultur sind.
Wenn Fuchsien bei manchem immer noch als “altmodische” Pflanzen gelten, erfreuen sie längst neue Generationen von Pflanzenliebhabern jeglichen Geschlechts und Alters. Vielleicht ist es gerade deshalb so chic, eine Fuchsia auf der Terrasse stehen zu haben. Vintage ist in!

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