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Von der Schönheit des Stoffes

 

Schwer hängt der Vorhang, schlägt Wellen, erzeugt ein vertrautes Geräusch beim Aufziehen. Schön und nützlich zugleich verrät er etwas über den Geschmack der Bewohner ebenso wie über die Kultur der Herstellung.

Historische Stoffe und Gemälde verraten viel über menschliches Zusammenleben. Was in der Vergangenheit geschaffen wurde, beeinflusst bis heute unser Leben. Es umgibt uns in alten Städten und Dörfern, formte unseren Sinn für Schönheit und begleitet uns mit Ritualen und Traditionen durchs Leben. Europäische Kulturgeschichte kann anhand von Stoffen erzählt werden. Geschichte wird lesbar anhand von Brokat, seidenen Stümpfen, gefärbter Baumwolle. Kleider, Vorhänge, Hüte – sie alle unterliegen der Mode. Mode ist dabei ein Phänomen, das die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Eroberung der Natur, das Verständnis der Gesetze der Physik oder die Erfindung der Dampfmaschine in sich vereint.

Wollte man Kleidung tragen, musste sie mühevoll auf der Grundlage von Pflanzen oder Tieren erzeugten Materialien produziert werden. Das erforderte Ressourcen und bestimmte letztlich den Wert der Kleidung. Indem durch im Laufe der Jahrhunderte in Bewegung geratene Ordnungen sowie technische Veränderungen immer mehr Menschen Zugang zu modischer Kleidung erhielten, musste sich für die, die modisch sein wollten, um ihren hohen Status zu präsentieren und miteinander zu konkurrieren, die Mode stetig erneuern. Die an der Spitze der Hierarchie stehenden setzten die Trends. Wer sollte da höher in der ständischen Gesellschaft stehen als Könige, Fürsten und der Klerus?

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