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Halle, Händel und Halloren


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Eine Stadt am Fluss, den eine Burg überragt. Sie war ein wichtiger Ort der Salzgewinnung, zugleich Geburtsort eines europäischen Musikgenies, dessen Verehrer noch heute zu Musikaufführungen pilgern und am Fuße seines Denkmals innehalten. Als Souvenir bringt mancher Stadtbesucher kleine, von Schokolade umhüllte Kugeln mit, wenn jener sie nicht schon auf der Heimreise vernascht. Wenn Sie jetzt an Salzburg denken, liegen Sie falsch.

Es geht um Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt. Längst hat es sich herumgesprochen, wie schön und historisch interessant diese von etwa 230.000 Einwohnern bevölkerte Großstadt ist.

Halle liegt an der Saale, einem der längsten Nebenflüsse der Elbe, der in Bayern entspringt und südlich von Magdeburg in die Elbe mündet. Die Stadt hat viele schöne Ecken. So lässt es sich entspannt am Saaleufer zu Füßen der Ruine Burg Giebichenstein spazieren. Diese Burg ist ein legendärer Ort. Der hier eingekerkerte thüringische Graf Ludwig soll sich durch einen beherzten Sprung in den Fluss befreit haben. Was ihm den Beinamen „der Springer“ eintrug, wobei er als Erbauer der Wartburg bekannter sein mag.

Klingt romantisch? In der Tat, so empfanden viele Romantiker. Manche von ihnen, wie Clemens Brentano und Achim von Arnim, fanden sich mit Vergnügen in der geistreichen altehrwürdigen Universitätsstadt ein. Gerne weilte auch Goethe hier, war er doch mit vielen Geistesgrößen der Stadt befreundet und vertraut.

Halle schätzt sich glücklich, der Geburtsort des barocken Komponisten Georg Friedrich Händel zu sein. Das 1685 geborene Musikgenie machte allerdings erst so richtig am britischen Königshof Karriere. (Buchtipp: Julia Semmer “George Frideric Handel. Ein Hallenser in London”)
Händels Geburtshaus beherbergt inzwischen ein Museum und bietet gleich nebenan leibliche Stärkung. Von der Großen Nikolaistraße Nr. 5 sind es nur wenige Minuten Fußweg bis zum Markt. Dort befinden sich der Rote Turm, ein Uhr- und Glockenturm samt Roland-Statue, das Marktschlösschen aus der Spätrenaissance und die Marienkirche, gleich mit zwei Doppelturmpaaren ausgestattet sowie das eindrucksvolle Händel Denkmal, das sich die Stadt zum hundertsten Todestag Händels im Jahre 1859 gönnte.

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Der berühmte amerikanische Maler und Grafiker Lyonel Feininger mit deutschen Wurzeln hat den Anblick dieser alten Salzstadt mit ihren prächtigen, von mittelalterlicher Größe kündenden Bauten, unsterblich gemacht. Begeistert von Saale verlieh er ihr künstlerischen Ruhm. Zu erleben im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) oder in den großen kunsthistorischen Sammlungen dieser Welt.

Wie im Falle Salzburgs, verdankte Halle Wohlstand und Ansehen dem weißen Gold. Die in mehreren Brunnen geförderte Sole wurde von Salzwirkern, hier Halloren genannt, in riesigen Siedepfannen unter steter Befeuerung gehalten. War das Wasser verdampft, glänzten die Salzkristalle, die nun nach nah und fern verkauft werden konnten. In der Saline, dem Salzmuseum Halles, kann jeder Interessierte beim Schausieden eine Vorstellung von dieser alten Arbeitsweise gewinnen.

Die verführerischen Halloren Kugeln, deren Form auf die barocken Silberknöpfe an der Zunftkleidung der Halloren zurückgehen soll, werden in der 1804 gegründeten und damit ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands, produziert. In den Kreisen von Naschkatzen und Leckermäulchen haben sie zum Ruhm der Stadt ebenso beigetragen wie die Mozartkugeln in Salzburg.

Veröffentlicht unter Allgemein, Auf Reisen, England | Verschlagwortet mit , | 1 Kommentar

Eine Antwort zu “Halle, Händel und Halloren”

  1. Theresia Freiding sagt:

    Mein erster Gedanke war auch Salzburg. Aber so kann man sich täuschen. Das es eine Stadt gibt mit denn gleichen Merkmalen wie Salzburg. Man lernt nie aus. Liebe Grüße Resi

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