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Fürstinnen und ihre Gärten: Wilhelmine von Bayreuth (17)

Kaum eine Fürstin ihrer Zeit hat kulturhistorisch so ein reiches und bis heute gewürdigtes Erbe hinterlassen wie Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth. Nachdem ihr Lebenstraum englische Königin zu werden zerplatzte, konzentrierte sie sich auf ihre musischen Talente.  Als Komponistin, Auftraggeberin und Förderin der Bayreuther Hofoper, aber auch als kreative Gartenliebhaberin leistete sie Bleibendes. Inspiriert durch Schloss Sanssouci des geliebten Bruders, ließ sie das einstige Sommerrefugium der Bayreuther Markgrafen in ein von Wasserspielen und mit exklusiv ausgestatteten Rückzugsorten geschmücktes Domizil verwandeln. Atmosphärisch – vielleicht das treffende Wort, um die Stimmung dieses Gartens mit verschlungenen Wegen durch das üppige Waldesgrün zu beschreiben.

Westlich der Stadt Bayreuth liegt ihr Refugium: die Eremitage. Auch wenn die Gartenlandschaft in der Schleife des Roten Mains schon vor ihrer Ankunft existierte, verdankt sie ihre Berühmtheit der charmanten Schwester des Preußenkönigs Friedrich II.

Ihr Schwiegervater hatte der frischvermählten Wilhelmine ein um 1720 erbautes Gebäude am Rande der Eremitage. Enthusiastisch soll sie bei dessen Anblick gesagt haben: „Ah, ce serait mon plaisir“ -, was soviel wie „Das wird mein Vergnügen.“ heißt. Unter dem Namen Monplaisir ist das kleine Sommerschlösschen bis heute bekannt, wobei das Terrain einst weit größer war und sich unter ihrer Ägide zu einem bäuerlichen Landgut entwickelt hatte.
Über ihre ländliche Idylle schrieb sie ihren Bruder Friedrich: „Ich bin zufrieden mit der Milch und dem bisschen Getreide, woraus meine Einkünfte bestehen. Mit Vergnügen sehe ich meine dicke Magd mit meinem großen Bauerntölpel tanzen und mein Faktotum mit ernster Miene seine Leier spielen.“

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