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Fürstinnen und ihre Gärten: Caroline von Brandenburg-Ansbach (7)

Unter der Richmond Bridge fließen die Wasser der Themse wie seit eh und je dahin. Unweit von hier befand sich einst die Sommerresidenz der englischen Königin Caroline, Frau von König Georg II. Wie schade, dass so wenig von Schloss und Garten des Anwesens erhalten geblieben sind. Denn einflussreich veränderten die Anlage und die dort errichteten Staffagebauten die europäische Gartenkunst. Königin Caroline wurde dadurch zu einer großen Fördererin des englischen Landschaftsgartens.

In ihrer Person war diese Fürstin darüber hinaus eine bedeutende Frau im Netzwerk weiblicher Kulturträgerinnen. Als Waise kam sie an den Berliner Hof und wurde dort von Königin Sophie Charlotte in Preußen gefördert. Auch am Hof von deren Mutter, Kurfürstin Sophie von Hannover, hielt sich Caroline oft auf und spazierte durch den Garten von Herrenhausen.

Während in Hannover-Herrenhausen und Berlin-Charlottenburg prächtige Barockgärten zu bewundern waren, wandte sich Caroline als erste Frau an der Spitze der gesellschaftlichen Hierarchie in England der neuen, dort gereiften Idee des Landschaftsgartens zu. Beraten vom Dichter Alexander Pope, engagierte sie zur Gestaltung ihres Gartens Charles Bridgeman und William Kent, die beiden führenden Vertreter aus der ersten Entwicklungsphase der Landschaftsgärtnerei. Besonders die nach Entwürfen des Gartengestalters und Architekten William Kent erschaffenen Staffagebauten “Hermitage” und “Merlins Cave” bewunderten die Londoner Spaziergänger. Wenn diese ungewöhnlichen Gartenbauten auch teilweise kritisch beurteiltet wurden, waren sie bald die Höhepunkte auf dem weiten Rundgang durch den Garten um Richmond Palace.

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