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Zum Christkindlmarkt nach München

 

Für die frühen Morgenstunden ist starker Schneefall angekündigt. Was soll’s, Ticket und Übernachtung sind gebucht. Der Winter kommt ja nicht das erste Mal bis zu den Alpen. Wir wollen nach München! Was sollte uns da aufhalten!

Wir starten und stellen beruhigt fest, unterwegs liegt weitaus weniger Schnee. In München, an der Rezeption einchecken, die Tasche aufs Zimmer und los geht’s. Wir laufen zum Stachus und sehen schon von Weitem, da ist was los. Es entpuppt sich als „Münchner Eiszauber“ – die „Eisbahn am Stachus“. Die Holztreppen hoch und hinein in die Glühweinhütte. Wunderbar! Wir trinken unseren ersten Glühwein und schauen hinunter auf die kleinen und großen Eisprinzessinnen und -prinzen. Der Glühwein wird in kleinen Bierhumpen serviert. München eben. Woraus sollte man hier auch sonst Glühwein trinken. Jetzt wollen wir ins Getümmel. Weiter.

Getümmel? Unvermittelt stecken wir in Menschenmassen fest und erhaschen rechts kurze Blicke auf die herrlich geschmückten und mit allerlei Schönem bis an den Rand gefüllten Buden. Links zeigen sich ebenso kurz Schaufenster voller bunter Kugeln, Rentieren und Lichterglanz.

Wir bleiben stehen. Nichts geht mehr. Wogegen wird hier eigentlich demonstriert, frage ich halblaut. Die Umstehenden lachen und setzen fast gleichzeitig ein: „Wir wollen Weihnachten, sofort!“

Wie praktisch, dass extra ein Bus für all die schweren Pakete zur Verfügung steht. Kurz abgeben und dann weiter shoppen!

Geschafft, am Marienplatz löst sich der Strom in zahllose kleine Flüsse auf. Wir staunen. Was für ein schöner Baum vor dem anmutigen Rathaus. Alles ist voller Girlanden, Sterne leuchten und es duftet von allen Seiten nach süßen Mandeln.

Jetzt ein Glühwein mit Genuss. In der Tat, der ist gut, aber stark. Mir wird etwas schwindelig. Ist das schon der Trunk oder die Fülle des Schönen? Wir laufen links am Rathaus in die Weinstraße hinein. Eine Bude neben der anderen: Bratäpfel, Schokoladenspieße, Bratwurst, Glühwein, Lebkuchen… Da fährt plötzlich der Weihnachtsmann mit einem Fahrrad voller Geschenkpakete um die Ecke. Das gibt es nicht. Wir halten ihn an und bitten um ein Foto. „Gerne“, sagt er gelassen und lächelt in die Kamera. Der hat heute noch keinen Glühwein getrunken.

Wir brauchen eine Pause. Wohin? In den Wirtshäusern ist alles voll. Außerdem wenn wir schon mal in München sind, dann natürlich ins Hofbräuhaus. Also, wir rein beim Eingang am Platzl, durch den Saal, alles voll. Die Treppen hoch, rechts, links, über die Terrasse. Der Kellner fragt, „Für wie viel Leute?“ Sechs. „Gut, dann einmal durch und rechts, aber es dauert etwas mit dem Essen.“ Kein Problem für uns, wir sitzen und das Bier kommt in fünf Minuten. Was für ein Glas! Ein Liter Bier im Hofbräuhaus. Und es schmeckt!

Rechts und links füllen sich die Tische mit den Reservierungen. Ob das auch Christkindlmarkt-Reisende sind? Es wird immer lustiger. Wir kommen ins Gespräch mit den Leuten an den Nachbartischen und bestellen gleich noch eine Runde. „Was von da seid ihr?“ „Und wir von dort.“ Alle wollen München kennen lernen und das Hofbräuhaus. So, aber jetzt noch mal vors Rathaus und Weihnachtsstimmung genießen. Wir drehen noch eine Runde durchs Hofbräuhaus, schwatzen mit einem Kellner über den von uns geschätzten Bierkonsum eines Tages und kommen aus dem Staunen nicht heraus: alles ist voller Menschen, Musiker in Tracht spielen und in einem kleinen Kiosk verkauft eine junge Frau Souvenirs und Biergläser mit dem HB-Symbol. Kein Wunder, dass die Japaner denken alle Deutschen trinken Bier, tragen Lederhosen und essen Schweinshaxe mit Sauerkraut. So wie es hier aussieht, ist halb Deutschland da!

Die frische Luft tut gut, wird  aber rasch durch den Glühweinduft verdrängt. Die Münchner verstehen unseren Dialekt etwas schwer, was ich mir gar nicht erklären kann. Na gut, schau‘n wir mal, wie das am nächsten Stand funktioniert. Besser. Aber leider schließen die jetzt. Also auf ins Hotel. Aber nicht ohne Stärkung und so geht’s rein ins Augustiner Bräu. Und wieder durch den Saal voller Menschen, ein Kellner schickt uns hoch, rechts, links, ein freier Tisch. Nein, sagt eine resolute Kellnerin, aber da runter, links und nach vorne, da ist was frei. Richtig, ein runder Tisch für uns. Wie bestellt. Wir nehmen eine Stärkung für den Heimweg: ein Bier und ein Paar Weißwürste. Wenn wir schon mal in München sind, dann geht es nicht ohne Weißwürste! Und es ist noch vor zwölf.

Gestärkt kommen wir ins Hotel. Die Bar hat noch offen, gut, einen Schlummertrunk. Eine Hälfte berichtet von der Freude auf das Ruhebett, die andere schläft schon im Sitzen. Toll, unser Ausflug auf den Christkindlmarkt in München war ein voller Erfolg!

Veröffentlicht unter Allgemein, Auf Reisen | Verschlagwortet mit , | 6 Kommentare

6 Antworten zu “Zum Christkindlmarkt nach München”

  1. Editha Weber sagt:

    Super! Das wird sicher eine tolle Tour!

  2. Kathi sagt:

    Nächstes Jahr fahr ich dann auch mit 😉

  3. Editha Weber sagt:

    Vielen Dank! Das war wirklich eine schönes Wochenende in München. Liebe Grüße zurück

  4. Patrick Hiessleitner sagt:

    Liebe Editha,

    Laut deinem Bericht hattet ihr sehr viel Spaß in München. Ich vermute, dass es zu dem Termin war, an dem die Gegg’s mit dir dort waren. Bleibt nur noch zu sagen: wiedermal ein toller Bericht, tolle Fotos, weiter so!!!

    Beste Grüße,
    Patrick

  5. Editha Weber sagt:

    Danke! Mal sehen, was in Graz los ist. Liebe Grüße Editha

  6. Karin Hölblinger sagt:

    Liebe Editha,

    Daumen hoch – gefällt mir! Bin zwar noch in der Schule, aber dein Bericht lässt “Münchner Weihnachtsstimmung” aufkommen!

    Liebe Grüße
    Karin

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