Einen Winter am Meer. Davon träumte Anna schon lange. Immer wieder kam etwas dazwischen. Meist war es die Arbeit, dann hatte keiner Lust mitzukommen oder sie wurde krank, Husten und Schnupfen passten nicht zu einem noblen Hotel am Meer. Sie wollte doch ganz in Erinnerung des Aufenthaltes der Großmutter elegant spazieren.
Morgens ausschlafen, im beheizten Pool ein paar Runden schwimmen und dann erfrischt hinunter zum Frühstück gehen. Etwas Toast mit Honig, vielleicht ein Ei und ganz viel Früchte essen. Dazu erst einen Kaffee und dann ein Glas Sekt. Natürlich nebenbei ganz ausführlich die Zeitung lesen.
Wieder hinauf aufs Zimmer, umziehen. Jetzt würde der schönste Teil des Tages beginnen: der lange Spaziergang am Meer! Die dicke Mütze aufsetzen, einen Schal mehrfach um den Hals wickeln und die bunten Fausthandschuhe nicht vergessen. Jetzt zum Strand.
Am Strand den Wellen zuhören. Und den kreischenden Möwen. Einen Schritt vor den anderen setzen, die Augen schließen und nur noch atmen und lauschen. Der Kopf wird frei werden, die Lungen füllen sich mit dem Geruch des Meeres. Die Lippen schmecken ganz leicht nach Salz. Wo das Wasser schon überall war? Und es war immer da. Wie oft es wohl schon durch meine Hände geflossen ist? Jetzt fließt es durch meine Gedanken. Das Brausen des Meeres wird immer lauter. Die Zeit steht still.
Dann ein bisschen durchgefroren, zurück ins Hotel gehen. Aufwärmen. Mit einer Tasse Tee und einem großen Stück Quarktorte. Der Tisch im Wintergarten wäre schön. Drinnen ist es wohlig, draußen kalt. Die Augen ins Buch vertiefen, dann wieder aufschauen und das Meer sehen. Stundenlang.
Wenn der Abend kommt: hinauf aufs Zimmer und umziehen. Ein langes Kleid, ein Tuch um die Schultern, die Haare hochstecken. Ganz wie die Großmama, würde der Bruder sagen. Wieder ein kleiner Tisch mit Blick aufs Meer. Etwas Salat und dann Fisch mit Gemüse. Eine kleine Eistorte und ein Glas Rotwein zum Abschluss. Gut, vielleicht noch ein Glas an der Bar. Dann mit dem Buch ins Bett. Lesen. Die Augen fallen schnell zu. Lieber Träumen vom Meer. Das Fenster bleibt offen, das Rauschen soll die ganze Nacht zu hören sein.
Das ist ja wunderbar! Da wünsche ich Dir eine schöne Zeit am Meer. Liebe Grüße, Editha
Ganz toll.. nächste Woche fahr i mal hin..hab Urlaub..
Viele Grüße Saskia