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Was macht der Gärtner im März?

 

Zurück zur Frage. Ja, der Gärtner will so vieles im März: die Beete abdecken, den Boden auflockern, graben, düngen, verschneiden und und und… Auch in diesem Falle hat der tschechische Schriftsteller Karl Čapek die Frage bereits in seinem Buch „Das Jahr des Gärtners“ beantwortet. Im Kapitel „Der Gärtner im März“ widmet er sich dem Widerspruch zwischen dem Wunsch des Gärtner nach Gartenarbeit, seiner Sehnsucht nach all der Hektik der ersten Frühlingstage und der Realität: dem Wetter.

Was bleibt ihm übrig? Der Gärtner träumt. Immer noch. Denn noch liegen die Beete unter Schnee. Langsam taut es zwar, doch das bedeutet letztlich nur: das Wasser wird den Garten allmählich zu einem nicht betretbaren Sumpfland machen. Also heißt es warten. Was zunehmend schwerer fällt. Massenweise stapeln sich die Gartenskizzen auf dem Wohnzimmertisch, daneben liegen, auf mehrere Haufen verteilt, Gartenbücher und Zeitschriften jeder erdenklichen Verlagsgruppe. Auf den Fensterbänken drängeln sich die Mini-Gartenhäuschen und rotbraunen Tontöpfe mit Tomatensamen, Kräutern und allerlei Exotischem in der Hoffnung, bald hinaus zu dürfen.

Doch die Einsicht ist lähmend: daran ist momentan nicht zu denken. Ja, was macht der Gärtner im März?

Frühlingstraum

 

P.S. Die englische Schriftstellerin und Gärtnerin Vita Sackville-West – Sie erinnern sich, die die märchenhaften „Gartenzimmer“ von Sissinghurst Castle erschuf – beklagt, dass die Zeit von Januar bis Ende März weder Fisch noch Fleisch sei, weder Winter noch Frühling. Kurzer Hand schlägt sie vor, wir könnten diesen Teil des Jahres „Wintling“ nennen. Ein interessanter Gedanke! Zeit zum Nachdenken haben wir Gärtner derweil ja noch genug.

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