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Stiller Advent im Garten

Der erste Schnee bringt zum Advent Stille übers Land. Im Garten sollte Ruhe einkehren, stattdessen sind die Vögel lautstark auf Futtersuche. Tagsüber schwärmen sie aus, landen im Flieder und der Hainbuchenhecke, picken genüsslich an den hängenden Kostbarkeiten oder tummeln sich im Vogelhäuschen. Besinnlich sollte der Advent sein. Ein Warten, ein Übergang zu etwas Neuem. Das Licht würde es ankündigen. Während den Adventkranz heute oft rote Kerzen schmücken, allendhalten auch ganz andere Farben Mode sind, bestimmten einst Violett und Rosa die Farbauswahl.

Violett ist die liturgische Farbe dieser Zeit, die einen Übergang symbolisiert. Als Trauerfarbe ist sie auch in der Fastenzeit zu sehen. Ursprünglich war die Adventzeit zugleich eine Fastenzeit. Vielerorts waren Glöckchen am Geschirr der Pferdefuhrwerke untersagt. Es war geboten, Stille möge auf den Straßen und Gassen herrschen. Joseph von Eichendorff hat es in der Anfangszeile seines Weihnachtsgedichtes eingefangen, wenn es heißt: “Markt und Straßen steh’n verlassen”. Ein sich verinnerlichen, um sich auf das Kommende vorzubereiten. Die Sinne des Schmeckens, Sehens, Hörens zu beruhigen.

Der Adventkranz kann als ein Sinnbild dieser Zeit geschmückt werden. Der grüne Kranz zeigt die Farbe der Natur und versinnbildlicht das ewige Leben. Hildegard von Bingen hat das in ihren Worten sehr anschaulich ausgedrückt: “Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün”. Die runde Form des Kranzes steht symbolisch ebenso für die Ewigkeit.

Drei violette Kerzen verweisen auf den Übergang und eine rosarote Kerze, die am dritten Adventsonntag entzündet wird, richtet ihre Botschaft an die Wartenden. Der dritte Adventsonntag steht ganz in der Erinnerung an Johannis den Täufer. Nun wird es nicht mehr lange dauern und ihr könnt euch freuen. An diesem dritten Adventsonntag heißt es: Gaudete – Freut Euch. Wird am Adventkranz die vierte Kerze entzündet, erinnert man sich in der Liturgie an Maria, der Mutter Gottes.  Mit Johannis und Maria gedenken die Gläubigen an zwei der wichtigsten Personen in der Heilsgeschichte.

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