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Mecklenburger Wasser (und anderes). Schmecken

 

Auf zum zweiten Teil einer Rundtour durch Mecklenburg-Vorpommern mit Kostproben mecklenburgischer Erzeugnisse. Denn die Reihe der zu entdeckenden Köstlichkeiten ist lang.

Von süßen Küsschen und herzhaftem Obstbrand: Fährt man durch die alte Landstadt Parchim weiter nach Grabow darf man sich auf etwas Süßes freuen. Denn Grabow ist nicht nur eine historisch interessante Stadt. Einst erhielt Herzogin Elisabeth diesen Ort im 16. Jahrhundert als Hochzeitsgeschenk gleich von ihren beiden mecklenburgischen Gatten. Es stand unter ihrer persönlichen Verwaltung und blühte unter der klugen Bewirtschaftung. In Grabow werden heute die verführerischen „Grabower Küsschen“ produziert. Diese cremig-schaumigen kleinen Berge auf einer Waffel, umhüllt von Schokolade. Köstlich!

Von Grabow geht es weiter über Ludwigslust auf der B5 in Richtung Westen und vorbei am Landgestüt Redefin bis zum Gut Schwechow. Eingebettet in die reizvolle Landschaft des Naturparks Mecklenburgisches Elbetal gestaltet sich der Besuch des Gutes zu einer Zeitreise. Hier werden Obstbrände hergestellt, die in ihrem Aroma das einzulösen scheinen, was die Blüte von Apfel, Birne, Mirabelle … verspricht: was das Auge erfreut, wandelt sich zur Sinnesfreude des Gaumens!

Von Pfeffersäcken und Genießern: Die Fahrt an die Ostseeküste hält einen geschmacklichen Genuss anderer Art bereit. Die alte Hansestadt Wismar verfügt nicht nur über ein geschlossenes Ensemble pittoresker Giebelhäuser aus fast allen Zeitepochen und über monumentale Backsteinkirchen. Die Wasserkunst am Markt zeigt jedem, dass sauberes, wohlschmeckendes Wasser in dieser Stadt eine besondere Rolle spielte.
Die zwölfeckige Wasserkunst mit dem geschwungenen, grünen Kupferdach und der aufgesetzten sechseckigen Laterne ist nicht zu übersehen. Der aus Utrecht stammende Baumeister Philipp Brandin entwarf dieses pavillonartige Brunnenhaus, das 1602 fertig war. Durch ausgehöhlte Baumstämme gelangte Wasser von der vier Kilometer vor Wismar gelegenen Metelsdorfer Quelle hierher. Die Wasserkunst versorgte über 200 Häuser und etwa 16 öffentliche Brunnen. Bis 1897 war die Anlage in Funktion. Erst dann löste sie ein moderner Wasserturm ab, der wie ein neogotischer Burgfried aussieht und vor dem alten Mauerring steht.
Der in Wismar erwirtschaftete Reichtum stammte zu großen Teilen aus der Bierbrauerei und dem Verkauf des Bieres. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts arbeiteten 182 Brauer in der Stadt, von denen zwölf Ratsmitglieder waren. Jährlich produzierten sie zu dieser Blütezeit der Wismarer Braukunst 400 000 Hektoliter Bier. Das notwendige Getreide lieferten Schiffer und Fuhrleute an, der Hopfen wuchs in den Gärten vor den Toren der Stadt. Heute existiert nur noch eine Brauerei in der Stadt. Sie befindet sich gegenüber vom alten Stadthafen im Stadtviertel Am Lohberg.

Steht Ihnen der Sinn nach festlicheren Getränken, so können Sie in Wismar ebenso findig werden. Am Rande der Altstadt, da wo die alten Befestigungsanlagen einst standen, verbirgt sich in einem sehr moderen Gebäude die Hanse Sektkellerei. In einem zweigeschossigen Kellergewölbe stellen kundige Meister den handgerüttelten Hanse Sekt her. Vorwiegend in Geschäften der Region zu finden, ist er ohne Frage eine Besonderheit im Norden. Zu empfehlen ist eine Sektverkostung. Es lohnt sich!

Am Meer

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