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Cappuccino in Venedig

 

Café in Venedig

Im Radio sagen sie, es kommen die letzten schönen Tage in diesem Herbst. Kurzentschlossen, wir verreisen. Nach Italien! Ans Meer! Gut, dann nach Caorle, liegt am Meer und jetzt ist nicht mehr viel los. Einsame Strandspaziergänge, Pasta Vongole essen und Rotwein auf der Piazza trinken.

Könnten wir nicht einen Ausflug nach Venedig machen? Muss das sein? Wäre schon schön, so im Herbst, wenn wenig Menschen dort sind. Ist nicht schon Acqua alta? Nein, sicher nicht. Also Venedig.

Etwa eine Stunde fahren wir mit dem Auto bis Punta Sabbioni. Parkplätze gibt es für ca. 5 Euro am Tag. Dann mit der Fähre (Linie 14 fährt ohne Stopp) hinüber nach Venedig, Hin- und Rückfahrticket kosten 7 Euro pro Person. Wir haben Glück, gerade fährt ein Schiff ein. Von hier bis zum Ausstieg in der Nähe von San Marco dauert es etwa eine halbe Stunde. Es ist ziemlich voll. Meist Touristen in Turnschuhen und bequemen Wander-Sandalen. Wenig verwunderlich, dass die modebewussten Italiener das als unpassend empfinden. Ein älteres italienisches Paar sitzt gegenüber, spricht leise und gestenreich. Laut klingen altvertraute deutsche Laute aus der hinteren Ecke, sie erfüllen den halben Raum.

Die Augen fliegen über das Wasser, die umliegenden kleinen Inseln. Dann macht die Fähre fest, wir sind da. Die Serenissima liegt im Sonnenglanz vor uns! Herrlich. Aber wohin wir uns auch wenden: Menschen, Menschen, Menschen. Von wegen stiller Herbst. Auf dem Markusplatz ist Acqua alta, so dass die Wege über die engen Stege verstopft sind. Anstehen oder einen Umweg suchen.

Was wir jetzt brauchen, ist ein Kaffee. Aber wohin gehen? Einfach loslaufen, treiben lassen. Die Gassen sind voll, Hochzeitspaare und Fotografen drängeln sich hindurch, Touristengruppen folgen bunten Fähnchen ihrer Guides. An den Brücken staut es sich etwas. Die internationale Touristengemeinde schaut sehnsuchtsvoll auf die vermeintlich romantischen Gondeln. Ach wie schön! Alle hatten heute die gleiche Idee wie wir.

Na prima und wo finden wir jetzt ein Café? Keine Ahnung. Weiter. Rechts, links, über den Platz und… Hier, das nehmen wir, der kleine runde Tisch wird gerade frei. Cappuccino, Espresso… Wer mag ein Glas Rotwein? Zur Feier des Tages. Schau, die Kuchentheke, das zieht alles so verführerisch aus! Bitte das Stück und das und dann noch dieses da vorne. Grazie. Venedig ist doch schön, schließlich geht Liebe durch den Magen.

 

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